Chorprobe an Altweiber-Fastnacht 20.2.20

Ausnahmsweise war in diesem Jahr eine Chorprobe an Altweiber-Fastnacht geplant. Einige konnten nicht kommen, klar, aber immerhin über 30 Sänger fanden sich pünktlich um 17 Uhr im Vereinshaus ein. Hugo, Herbert und Paul aus dem 1. und 2. Bass hatten verabredet, sich diesmal mit einer Krawatte zu schmücken. Das sah Monika als Aufforderung, diese typisch männliche Kleidungsstück abzuschneiden. Flugs besorgte sie sich bei Rüdiger eine große Schere und schon ging es den drei Sängern an den Kragen, genauer an die Krawatte. Jede Trophäe wurde stolz gezeigt und beklatscht. Zu Hause wurden die abgeschnittenen Teile sicher der großen Sammlung zugefügt. Wer weiß, vielleicht überrascht Monika uns eines Tages mit einem Karnevalskostüm aus lauter Krawattenresten!
Gearbeitet wurde hauptsächlich an den beiden neuen Stücken „Sierra Madre del Sur“ und „Das einsame Glöckchen“, hinterher noch an „Am Rhein beim Wein“. Zur „Après-Probe“ hatten sich heute ein paar mehr Leute Zeit genommen, es wurde reichlich diskutiert über Singen, Karneval und „Gott und die Welt“. Da ahnte noch keiner, dass Corona so rasch das Tempo der Menschen bestimmen würde.


Zwei Beisetzungen

Von zwei Sängern mussten wir uns leider in diesem Jahr verabschieden:
Am 15. März verstarb Herbert Tidden, über 20 Jahre hatte er im 2. Bass mitgesungen. In unseren geselligen Veranstaltungen fiel Herbert durch die Kenntnis vieler volkstümlicher Lieder und alter Schlager auf, die er auch alleine freudestrahlend vorzutragen vermochte und dadurch zur allgemeinen frohen Stimmung beitrug. Nach dem Tod seine Bruders Josef zog er sich mehr und mehr zurück und verließ Ende 2015 seinen Chor, in dem er sich früher so wohl gefühlt hatte. Im Herbst 2019 überfiel ihn eine aggressive Krankheit, der er am 15. März erlag, vier Monate vor dem 80. Geburtstag. Wegen der Korona-Pandemie konnten wir ihn nicht auf dem letzten Weg begleiten. Wir wollen ihn gern in Erinnerung behalten, wie er in frohen und schönen Stunden bei uns war.
Am 15. Mai 2020 verstarb unser Chorfreund Willi Updarp. Nahezu 20 Jahre hat er im 2. Tenor mit großer Freude gesungen. Der KAB Männerchor bedeutete ihm Geborgenheit, Heimat, Wohlbefinden. Solange es eben ging, nahm er aktiv an den Chorproben und den Auftritten teil, auch noch, als seine Krankheit ihn an den Rollstuhl gefesselt hatte. Leider verschonte die fortschreitende körperliche Lähmung auch seine Stimme nicht. Aber nach den Proben zum Stammtisch kommen ging noch einige Monate, dann saß er bei uns in seinem elektrischen Rollstuhl, trank ein Radler und freute sich, im Kreis der Sangesbrüder sein zu können. Regelmäßig bekam er unsere Terminpläne und fast genau so regelmäßig kam er zu den Auftritten, vor allem in den Kirchen. Ein Höhepunkt war auch für ihn die letzte Mitgestaltung an der Pilgermesse in der Marienkathedrale zu Kevelaer. Beide Sänger hatten oft und gerne an den Fahrten des Männerchores teilgenommen, beide erzählten gerne davon, besonders gern von der Fahrt nach Jastrzebie in Polen im Jahr 2000.
An beiden Auferstehungsämtern nahmen Chorsänger großen Anteil, beide wurden mit den Stimmen kleiner Ensembles verabschiedet, weil Corona nicht mehr zuließ.

Sommerstammtisch im Biergarten
Johannes kam auf die tolle Idee: Seit Mitte März konnten wir nicht miteinander singen, uns nicht mal sehen, Corona hatte uns fest im Griff. Im Juni wurden die Vorschriften ein wenig gelockert, man durfte im Biergarten mit bis zu 10 Personen an einem Tisch sitzen, mit Einschränkungen zwar, aber immerhin. Da kam Johannes mit dem Vorschlag, einen wöchentlichen Stammtisch einzurichten, er rannte offene Türen ein. Zunächst schafften es nur 6 Personen, aber im Laufe der Wochen wurden es deutlich mehr. Bis in den Spätherbst hinein trafen sich jede Woche einige Sänger im Biergarten am Vereinshaus.

 

Zwei Goldene Hochzeiten abgesagt

Am 6. Mai wollten Elisabeth und Adalbert Schilling-Frenk ihr goldenes Ehejubiläum begehen, aber die Pandemie hatte alle in den Lockdown gezwungen, höchstens zu viert durfte man draußen zusammen stehen. Dennoch wollten wir ein bisschen Anteil nehmen an diesem Fest. Da die Beiden auch im Kirchenchor Herz Jesu singen, bot es sich an, sie gemeinsam zu überraschen. Monika, Herbert, Ludger und Susanne trafen sich also am Haus und gingen in den Garten, ein oder zwei andere vom Vorstand hielten sich brav im Hintergrund. Als Glückwunsch ein paar Liedverse, einige nette Worte, zufällig hatten die Kinder auch noch etwas Flüssiges gefunden. Es wurde ein kurzer, Corona konformer Besuch.
Am 10. Juli war es bei Annegret und Ludger Grunden soweit, auch sie beide Sänger im Kirchchor Herz Jesu. Da waren die Bestimmungen gerade etwas gelockert. In der Gemeindemesse sang ein kleines Ensmble „Sancta Maria“ und „Frieden sei dieser Welt beschieden“. Für den Nachmittag hatten sich mehrere Sangesfreunde aus ihren Chören verabredet, den Beiden wenigstens zu gratulieren. „Wir wünschen Euch viel Segen auf allen Euren Wegen“ sangen sie im Kanon mit Corona-Abstand und überreichten einige Aufmerksamkeiten. Elisabeth und Ludger brachten die Zahl 50 als goldfarbene Luftballons, die von den Kindern und Enkelkindern als zusätzlicher Schmuck am Haus befestigt wurden. Der „Tutemann“ gratulierte auf Plattdeutsch und informierte die Nachbarschaft über das Ereignis. Vorsitzender Herbert Veith wünschte im Namen des Männerchores mit einem Blumengebinde viele Glück, und Kassenwartin Irmgard Decressin überreichte ein Album mit Bildern und Glückwünschen der Chormitglieder von Herz-Jesu.

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