2020 war kein erfreuliches Jahr, weltweit beherrschte die Corona-Pandemie das Leben.
Bis zum 12, März war für den KAB-Männerchor|Rhede alles noch „ganz normal“, dann überfiel uns der große Lockdown. Jede Art von Veranstaltung war ab sofort nicht mehr erlaubt. An unserm nächsten Probentag, 19. März, sollte Generalprobe sein für den Gottesdienst zu Ehren des heiligen Josef am 21. März, die Mitgliederversammlung war für den 26. März geplant, die Delegierten für die Mitgliederversammlung des Chorverbandes am 21. März waren gemeldet, doch plötzlich war nichts mehr erlaubt.
Bis weit nach dem Jahresende konnte keine Chorprobe mehr im Vereinshaus stattfinden, kein Gottesdienst, kein Besuch im Seniorenwohnheim, kein Ständchen mit dem Chor!
Zum Glück hatten wir im Vorjahr eine WhattsApp-Gruppe eingerichtet, an der sich immer mehr Sänger beteiligten, in der Spitze 40. Mehr als eigentlich geplant nutzten wir nun die technischen Möglichkeiten: Auf jeden Geburtstag wurde in der Gruppe aufmerksam gemacht, viele nahmen die Möglichkeit wahr zu gratulieren. Immer wieder postete einer ein nettes Foto, eine fröhliche Karikatur, ein Lied, das Trost spendete oder gute Laune brachte.
Unsere Dirigentin Monika verschickte selbst entworfene Videos zu Gymnastik und Übungen vor dem Singen, zu Atemübungen und Stimmbildungsübungen, später sogar einen Kurzlehrgang zum Umgang mit dem Smartphone.
Für die Kirchenbediensteten wurde eine Telefonleitung angemietet, unter der bis zu 30 Teilnehmer miteinander sprechen können. Monika fand Möglichkeiten, Vorstandssitzungen und später auch Chorproben in Gruppen damit durchzuführen.
Auf Anregung von Johannes trafen sich ab Ende Juni einige Sänger immer freitags 18 Uhr im Biergarten bei Rüdiger.
Im Sommer wurden die Hygienebestimmungen etwas gelockert, gemeinsames Singen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Unser Hygienekonzept, von Monika entworfen, überzeugte die Verantwortlichen im Pfarramt. So konnten wir von Anfang August bis Ende Oktober mit halber Besetzung in der Kirche Zur Heiligen Familie proben. In den beiden letzten Monaten des Jahres, als leider wieder strenge Vorschriften notwendig wurden, führten wir die Chorproben als Telefonkonferenz durch, jede Stimme eine halbe Stunde. Das machte Schule bei Nachbarchören.
Sooft es die Möglichkeit gab, suchte Monika sich einige Sänger, die – ganz Corona gemäß – als kleines Ensemble bei feierlichen Anlässen ihre Stimmen erschallen ließen.
So ging es bis ins Jahr 2021 hinein. Allen Beteiligten waren sich einig: Es ist so viel Nähe unter den Chorsängern entstanden – trotz der räumlichen Trennung, wir haben viele Möglichkeiten eröffnet – trotz der notwendigen Einschränkungen. Wir freuen uns jede Woche wieder auf die halbe Stunde am Donnerstag, in der wir zumindest die anderen von unserer Stimme hören und mit ihnen singen können, in der wir Monikas aufmunternde Worte hören können. Und dennoch: Wir alle warten auf die nächste Lockerung: Wenn wir doch schon mal wieder in halber Chorstärke vierstimmig proben könnten!

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