Der ganze Männerchor durfte nicht singen, das erlaubte der Lockdown nicht, aber wenigstens ein kleines Ensemble durfte uns vertreten. Schon Anfang des Jahres war der Auftritt festgemacht worden, stand genau so in unserm Kalender. Aber Corona hatte alle Termine nach Mitte März 2020 zunichte gemacht. In einem Zeitfenster zwischen den beiden strengen Lockdowns hatte Monika die Gelegenheit genutzt, ein Ensemble zusammen zu stellen und einmal gemeinsam zu proben. Auch in den wöchentlich stattfindenden Telefonchorproben wurden die ausgewählten Liedsätze gesungen, aber eben immer nur für eine Stimme. So stand dann also am 27. Dezember 2020 die kleine Gruppe in Chortracht – schwarze Hose, rote Jacke, schwarze Fliege – auf der Orgelempore der Gudulakirche, alle geschützt durch die schwarze Mund-Nasenbedeckung mit KAB-Emblem, die Mechthild für alle Sänger genäht hatte. Nach dem Einsingen musste Monika noch eben in die Sakristei zur endgültigen Absprache, mit dabei die weinrote Maske mit KAB-Emblem.
Ludger und Paul vom 2. Bass, Hans und Willi (1. Bass), Ludger und Karsten (2. Tenor) und Markus (1. Tenor) sangen vierstimmig die Chorsätze „Ein Stern stand am Himmel“, „Ave Maria mit Gnaden gezieret“, „Heil´ge Nacht, o gieße du“ und „Frieden, Frieden“. Da die Gemeinde nicht singen durfte, sangen sie auch den Part der „normalen“ Teilnehmer „O du fröhliche“, „Heilig, Heilig“, „Heiligste Nacht“, „Menschen, die ihr wart verloren“ und „Seid nun fröhlich, jubilieret“, von Bettina alles sehr schön aufgenommen und netterweise an die WhattsApp-Gruppe weitergegeben.
Pfarrer Schmölzing zelebrierte, Maria Büning predigte über die Familie und ihren Weg zur Heiligen Familie, die Mitwirkenden waren festlich-fröhlich gestimmt, es gab viel Lob vom Zelebranten und von den Gläubigen, die (am vierten Feiertag hintereinander) nicht so zahlreich waren, wie es sich die Verantwortlichen vielleicht gewünscht hatten.
Alle wünschten sich ein Neues Jahr 2021, in dem alles wieder „normaler“ wird mit persönlichen Begegnung, gemeinsamen Chorproben, einem Bierchen hinterher und vielen Auftritten, ein Jahr, in dem man bei einer zufälligen Begegnung einen Schritt auf den andern zu macht und nicht einen Schritt rückwärts.

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