Wichtiges aus dem Jahr 2017

Mitgliederversammlung am 9. 3. 2017

Chorleiterin Monika Hebing und Vorsitzender Herbert Veith zeigten sich sehr zufrieden. Große Fortschritte seien in der Stimmbildung gemacht und das Repertoire an sicher beherrschten Liedern habe sich deutlich gesteigert.
Besonders gespannt
war man auf einen Auftritt im Sommer am Wasserschloss in Raesfeld, wozu der Chorverband Westmünsterland 18 Chöre einlädt. Eigene gesellige Veranstaltungen sollen nicht zu kurz kommen, die ein oder andere gar etwas anders gestaltet werden. Bei den anstehenden Wahlen wurden alle in ihren Ämtern bestätigt.

Werner van der Linde verstarb am 7. Juni 2017

Werner van der Linde gehörte zu den freundlichen Männern, die unseren Männerchor am Leben halten.“ So lobte Herbert Veith am Beginn der Chorprobe den am Vortag verstorbenen Sangesfreund. 2015 war Werner zusammen mit einigen anderen Sängern aus den Kirchenchören Herz Jesu und Sankt Pius gekommen, um uns beim 60-jährigen Jubiläum zu unterstützen, und er blieb bei uns, wie viele andere auch. Er verstärkte unseren 1. Tenor mit seiner schönen, festen Stimme. Durch seine nette, umgängliche Art, in seiner Bescheidenheit und Ruhe, mit seiner Freude am Singen und seinem tapferen Umgang mit seiner schweren Erkrankung, von der er sich trotz der großen Belastung in seiner Aktivität kaum merklich beeinflussen ließ, war er nicht nur eine stimmliche Bereicherung, sondern auch ein guter Freund.
Am 7. Juni 2017 musste sich Werner einer Operation unterziehen, durch die sein Herz gestärkt werden sollte. Tragischerweise verstarb er während der Operation.

Auseinandersetzung mit der Geschichte im Humberghaus Dingden am 13.7.2017

Hin und wieder muss man sich mit diesem Thema auseinander setzen, sonst wird es viel zu schnell vergessen“. Darüber waren sich viele Teilnehmer einig. Es war keine leichte Kost, die Herbert uns da verabreichte: Nazizeit, Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung, „Reichskristallnacht“, Verfolgung und schließlich millionenfache Ermordung der Juden. Überall in Deutschland, auch bei uns in Rhede, im ganzen Kreis Borken, dazu gehörte Dingden ja damals. Im Humberghaus wohnten 121 Jahre lang Menschen jüdischen Glaubens. Fast die Hälfte dieser Zeit, von 1879 bis 1939, wurde es bewohnt von Rosalia Humberg, geb. Landau und ihrer Familie. Die Menschen waren angesehen in Dingden, sie lebten ihren jüdischen Glauben, eingebunden in die Israelitische Gemeinde in Bocholt. Und sie waren Deutsche, als Soldaten im 1. Weltkrieg verwundet worden, Mitglieder im Kriegerverein. Vor allem aber waren sie Dingdener, Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr und der Molkerei-Genossenschaft, Mitglieder im Schützenverein, in DJK-Vereinen, in der Nachbarschaft hoch angesehen. Abraham war Viehhändler und Metzger, Rosalia hatte einen kleinen Textilladen, in dem sie Kurzwaren, aber auch Stoffe und fertige Kleidungsstücke, Hosen, Anzüge, Kleider, Hüte verkaufte.

Ohne irgendeine Führung oder Erklärung hätten wir nicht die richtigen Eindrücke bekommen. Die drei Führer waren aber in der Lage, uns mitzunehmen in die damalige Zeit, sie wiesen immer wieder auf Dinge hin, die mancher Besucher sicher übersehen hätte: Die Mikwe, die Hängevorrichtung im Fleischerladen, die eingeritzte Schrift im Kronleuchter, die Tischplatte mit dem Nachweis über das Schicksal der Kinder, die Hinweise auf jede Person der Familie in den verschiedenen Räumen, die Infotafeln mit unseren arabischen und den hebräischen Ziffern, in deutscher und niederländischer Sprache.

Nach der Besichtigung ging´s ins Nachbarhaus, 1657 Gaststätte „Weißes Pferd“, 1897 St. Josef-Krankenhaus, heute Senioren- und Pflegeheim. Dort war für uns eine große Kaffeetafel aufgebaut.
In der Kapelle des Hauses durften wir einige Lieder singen: „Sancta Maria“, „Herr, auf den ich schaue“, „In Gottes Hand“, „Groß ist dein Name“.
Und dann ging es wieder auf Heimat zu, teils mit dem Rad, teils mit dem Auto. In Rhede trafen sich die meisten wieder am Vereinshaus, wo wir bei einigen Bierchen und einigen Liedern noch ein paar Stündchen zusammen sitzen konnten.

Waffeln backen am Kirmesmontag

Es ist eine alte Tradition: Die KAB Rhede backt zur Kirmes Waffeln. Am Montag war der Männerchor an der Reihe. In zwei Schichten zu je drei Stunden bereiteten zwei Männer im Keller des Vereinshauses den Teig zu und trugen ihn zum Kirmesstand in der KAB-Garage an der Kettelerstraße. Die drei Frauen backten die Waffeln, bestreuten sie mit Puderzucker und reichten sie den Kunden frisch gebacken über die Theke. Der dritte Mann schenkte bei Bedarf Kaffee mit aus und spülte das gebrauchte Geschirr.
Wie jedes Jahr wurde es voll am Stand, als 23 Bewohner des Seniorenheimes St. Hildegard mit etlichen ehrenamtlichen Helfern bei uns Waffeln und Kaffee bestellten. Wie viel wir umgesetzt hatten, wussten keiner so genau, aber einige Euro kamen schon der Chorkasse zugute. Besonders toll fanden wir, dass auch die Frau eines leider schon verstorbenen Sängers uns ausgeholfen hat.

Am 3. Oktober zu Habers Mühle

Genau vor einem Jahr waren wir schon da gewesen, auch mit dem Rad, heute wollten wir die Fortschritte feststellen: Habers Mühle war fast betriebsbereit. Sangesbruder Ludger, stellvertretender Vorsitzender im Verein „Mühlenpower Krommert“ führte uns wieder durch „seine“ Mühle und erklärte viele Einzelheiten zur Geschichte, zur Neubelebung und zur Technik. Er hatte viel zu erklären, denn wir waren so zahlreich, dass er die hoch interessante Führung in drei Gruppen organisieren musste. Die Wartenden konnte schon mal Kaffee und leckeren Kuchen genießen, mit dem uns Ludger und Mechthild verwöhnten. Eine der Auflagen, die das Denkmalamt festgelegt hat, lautet: So viel originales Material erhalten wie möglich.
Um 18 Uhr
waren wir wieder in Rhede zurück, wo unser Wirt Rüdiger und sein Team für ein gut sortiertes Buffet, liebevoll gedeckte Tische und erfrischende Getränken sorgten. An der Mühle hatten wir einige mehrstimmige Lieder gesungen, hier im Vereinshaus wurden noch einmal wurden Liederhefte ausgeteilt, diesmal sangen wir einstimmig altbekannte Fahrten- und Seemannslieder, da konnten auch die Frauenstimmen eine Oktav höher wunderbar mitsingen.

Josef Demming 80 Jahre

Er singt seit über 20 Jahren im Männerchor der KAB Rhede und ist eine Stütze des 2. Bass, und der ist das Fundament des Männerchores. Mit der Familie und den engsten Freunden feierte er am 7. Oktober im Vereinshaus seinen 80. Geburtstag. Und sein Chor durfte singen, ihm ein Ständchen bringen. „Wir gratulieren“ war dann auch das erste Lied. Danach reihte sich Josef ganz schnell beim 2. Bass wieder ein und beteiligte sich aktiv an seinem Ständchen: „Liebe Freunde“, „Heute hier morgen dort“ und „Bajazzo“. Auf besonderen Wunsch wurde es dann noch feierlich, „Groß ist dein Name“ wurde vorgetragen.Herbert hielt einen kurzen und wie immer launigen Vortrag über Josef und seinen großen Wert für den Männerchor. Die Zuhörer wurden dann noch mitgenommen auf die Almen („La Pastorella“) und auf hohe See („Plovi, Plovi“).

Weihnachtsfeier am 14. Dezember

Ist schon wieder Advent“, sang Ludger zur Gitarre, ein Lied von Lutz Ilting, das im Text manchmal an die Songs von Bernd Stelter erinnert, leicht und locker und doch wieder ernst.
Das Thema „Stern“ hatten sich die Damen aus der Vorbereitungsgruppe als Thema gewählt und wurden dafür vom Vorsitzenden sehr gelobt: Annegret, Mechthild, Elisabeth und Brita lasen eine tröstliche Geschichte vom kleinen Stern am Rande der Deichsel des Großen Wagens vor, der einem alten kranken Mann hilft, sein Leben wieder in Ordnung zu bringen und sich auf die wichtigen, die familiären Beziehungen zu besinnen. Unterbrochen wurde die Geschichte viermal durch je eine Strophe des wunderschönen Liedes „Stern über Bethlehem“ von Alfred Hans Zoller.
Herbert lobte in seinem „großen Rundum-Dankeschön“, die Chorsänger, die „großartige Chorleiterin“, die Kollegen im Vorstand und auch die Frauen der leider schon verstorbenen Sänger, die der Einladung zu dieser Weihnachtsfeier gefolgt waren. Die Damen der Vorbereitungsgruppe überreichten noch jedem Sänger einen kunstvoll selbst gebastelten Stern, der jetzt sicher an manchen Fenstern hängt. Bei vielen gemeinschaftlichen und persönlichen Gesprächen vergingen danach die Stunden wie im Flug.

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